MUSEUM FRIEDLAND

Fluchtpunkt Friedland. Über das Grenzdurchgangslager, 1945 bis heute
seit März 2016 | Dauerausstellung

Bahnhofstraße 2, 37133 Friedland

Zur Website

Über Friedland gelangten von 1945 bis heute mehr als vier Millionen Menschen in die Bundesrepublik Deutschland. Sie kamen als Flüchtlinge, Vertriebene, Ausgewiesene, als entlassene Kriegsgefangene und Displaced Persons, als Aussiedler*innen und Schutzsuchende aus vielen Teilen der Welt. Die Exponauten haben an diesem symbolträchtigen Ort im Auftrag des Landes Niedersachsen ein neuartiges Museum konzipiert, dessen Herzstück die Dauerausstellung “Fluchtpunkt Friedland” ist.

Die Ausstellung führt in einem spannenden Parcours hinein in die Geschichte des Grenzdurchgangslagers Friedland von 1945 bis heute. Im historischen Bahnhof Friedland erzählt sie dokumentarisch, medial und emotional von der Arbeit und Bedeutung des Lagers im Wandel der Zeit. Sie geht den Wegen derer nach, die hier seit über 70 Jahren ankommen. Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen? Wie kommen sie nach Deutschland und wie werden sie hier aufgenommen? Wer kann bleiben und wer nicht?

 

 

LEITUNG WISSENSCHAFTLICHES AUFBAUTEAM

Dr. Joachim Baur

LEITUNG ZEITZEUGENPROJEKT

Dr. Katrin Pieper

WISSENSCHAFTLICHES AUFBAUTEAM

Dr. Lorraine Bluche, Thomas Drerup, Dr. Birga Meyer, Dr. Katrin Pieper, Johanna Wensch

MITARBEIT

Elza Czarnowski, Sara Sponholz

GESTALTUNG

arge gillmann schnegg, Basel
Prof. Ursula Gillmann, Birgt Noij, Matthias Schnegg

BEGLEITBUCH

Joachim Baur, Lorraine Bluche (Hg.), Fluchtpunkt Friedland. Über das Grenzdurchgangslager, 1945 bis heute, Göttingen: Wallstein, 2017.
Zur Einführung in die Ausstellung von Joachim Baur

PRESSESTIMMEN

“Grenzdurchgangslager Friedland – wem dieser Name überhaupt noch etwas sagt, der verbindet es mit sehr deutschen Bildern und Geschichten. […] Das stimmt so, aber es erzählt nicht die ganze Geschichte. Anders als im kollektiven deutschen Gedächtnis abgespeichert, war die Barackopolis nahe dem Dorf Friedland bei Göttingen nie ein rein deutscher Ort. […] Diese andere Geschichte erzählt seit letztem Jahr das neue Museum Friedland in einer Dauerausstellung. […] Wir brauchen endlich mehr von der ganzen, der richtigen Geschichte.” (Tagesspiegel, 11.9.2017)

“Nun darf, wer von Friedland spricht, vom Zweiten Weltkrieg nicht schweigen. […] Die Ausstellung reagiert darauf schon im ersten Raum, wo als “Intro” das Inferno des Krieges in einer Bild- und Toninszenierung verdichtet auf die Besucher einwirkt. So wird verhindert, dass die einstmals dominante deutsche Selbstwahrnehmung als die “Leidtragenden” des Krieges ungebrochen bleibt. Apologien einer deutschen “Opfergemeinschaft”, die sich in Friedland verorten möchten, beugt die Ausstellung von vornherein vor. […] Viel Raum widmet die Ausstellung politischen Flüchtlingen, die ab Mitte der Siebzigerjahre in Friedland ankamen. Sie setzten eine Debatte in Gang, die bis heute andauert. Ist die Bundesrepublik ein Einwanderungsland? […] Aktuelle Flüchtlingszahlen liegen hinter früheren weit zurück. Joachim Baur hofft denn auch, dass die Ausstellung zu einer Relativierung momentaner Hysterisierungen beiträgt. Ein Fazit kann es nicht geben. Stattdessen ist die Ausstellung darauf angelegt, fortgeschrieben zu werden.” (Spiegel Online, 19.3.2016)

 

FOTOS | TRAILER

Swen Pförtner
xkopp creative